Kamp-Bornhofen: katholische Pfarrkirche St. Nikolaus
Beschreibung folgt.
Kamp-Bornhofen: Franziskaner- und Wallfahrtskloster Bornhofen
Ritter Johannes Brömser von Rüdesheim, der um 1400 lebte, hatte Burg Sterrenberg geerbt und ließ, nachdem er bereits die Pfarrkirche in Rüdesheim und die É Wallfahrtskirche Nothgottes nahe Rüdesheim erbaut hatte, die bestehende Bornhofener Kirche erweitern. Die Vollendung der heutigen Kirche erfolgte allerdings erst 1435 und damit nach seinem Tod. Das Gnadenbild stammt aus dem 15. Jh. und befindet sich in einer im 17. Jh. vom Trierer Erzbischof Johann Hugo von Orsbeck gestifteten Gnadenkapelle, die in schwarzem, weißgeadertem Lahnmarmor ausgearbeitet wurde. Der Hochaltar wurde im ausgehenden 18. Jh. als größere Kopie der Gnadenkapelle aus dem gleichen Material ergänzt.
Nachdem zunächst Franziskaner aus Boppard aushalfen, die zunehmenden Pilgerströme zu bewältigen, verlegte der Erzbischof 1679 einen KapuzinerKonvent von Wellmich nach Bornhofen und ließ auf eigene Kosten das Wallfahrtskloster bauen. 1813 wurden die Brüder nach der Aufhebung des Klosters vertrieben. Im Rahmen der Säkularisation wollte der protestantische Herzog Friedrich Wilhelm von Nassau die Kirche zum Abbruch freigeben und übereignete das wertvolle Inventar einschließlich der Glocken aus dem 15. Jh. und des Gnadenbildes an die katholische Pfarrgemeinde St. Bonifatius in Wiesbaden. Erst ein als Zeichen des Himmels gedeutetes Ereignis ließ den Herzog zumindest bezüglich des Gnadenbildes von seinem Plan abkommen. Neben heftigem Protest der Bevölkerung gab es nämlich bei dem Versuch, das Gnadenbild von seinem Standort zu heben, einen tödlichen Unfall. Der neue Eigentümer des Klosters und die Bürgerschaft kauften die Kirche wieder zurück und konnten nach neun Jahren am 6. Mai 1821 wieder einen Gottesdienst in ihr feiern.
Ab 1850 wirkten Redemptoristen aus Altötting am Rhein. Diese mussten aber nur 23 Jahre später ihre deutsche Heimat während des Kulturkampfes verlassen. Erst 1890 konnte der Limburger Bischof die Franziskaner aus der Thüringischen Ordensprovinz für die Wiederbesiedelung des Wallfahrtsklosters gewinnen. Da die Wallfahrten immer mehr zunahmen und Kirche und Kloster durch einen nie aufgeklärten Brand im Jahr 1949 beschädigt wurden, entstand die Idee, eine modernere, größere Pilgerkirche an die alte Kirche anzubauen. Diese wurde im Mai 1970 eingeweiht. Noch heute ist Bornhofen Ziel von zahlreichen Wallfahrten aus allen Richtungen per Schiff oder zu Fuß mit bis zu 1.000 Teilnehmern.