Villmar: katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul
Aus dem 13. Jh. existiert eine Bilddarstellung einer Kapelle am damaligen Königshof Villmar. Auf der Rückseite einer Staurothek der Abtei St. Matthias in Trier ist die Schenkung des Hofes an die Abtei an der Mosel durch Kaiser Heinrich III. im Jahr 1053 dargestellt. 1281 ist in einer Urkunde von einer „alten Basilika“ die Rede. Es ist bis in die heutige Zeit nicht nachweisbar, wer den Bau dieser oder vielleicht auch weiterer Vorgängerkirchen veranlasste. In den Archiven sind noch weitere bildliche Nachweise einer Kirche in Villmar vorhanden. Der kurtrierische Hofbaumeister Ravensteyn erstellte nach einem Brand im Mai 1699 einen Stadtplan und hielt darauf den Grundriss der Kirche fest. Auf einem Festungsplan der Stadt aus der Feder des Benediktiners Wendelinus Heinster, der von 1742-1760 als Kaplan, Verwalter und Archivar eingesetzt war, ist die Kirche schemenhaft eingezeichnet.
Im ausgehenden 17. Jh. war die Gemeinde bemüht, die alte Basilika zu erhalten und beauftragte Handwerker mit den notwendigen Ausbesserungsarbeiten. Dennoch litt das Gebäude weiterhin, sodass 1745 das Dach samt Gewölbe wegen akuter Einsturzgefahr entfernt wurde. Am 26. April 1746 wurde endlich der Grundstein für die heutige Kirche gesetzt. Die Jahreszahl findet man heute noch über der alten Außentür zum Chorraum eingemeißelt. Rund drei Jahre später war die neue Kirche St. Peter und Paul fertiggestellt. Die Ausgestaltung der Kirche erfolgte im Stil des zeitgemäßen Spätbarocks. Dabei wurde für das Interieur vor allem der heimische Lahnmarmor verwendet. Bereits 1491 befand sich in der Vorgängerkirche ein Jakobus- und Matthias-Altar. Heute findet man den barocken Jakobusaltar unmittelbar auf der rechten Seite hinter der Kanzel.