Hirschhausen: Evangelische Kirche

Beschreibung folgt.

 Hirschhausen: ehemalige Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau im Pfannstiel

Konkrete Daten zur Entstehung der kleinen Kirche gibt es nicht. Mitte des 15. Jh. waren es wohl die wundertätigen Ereignisse eines Marienbildes, das sich an oder in einem Baum westlich von Hirschhausen befand, die zur Gründung der „Gesellschaft und Bruderschaft des Rosenkranzes Unserer Lieben Frau zum Panstiel“ anregten. Diese brachte entsprechende Mittel auf, um den Kirchenbau zu ermöglichen. Urkundlich erwähnt wurde die Kirche Unserer Lieben Frau und St. Johannes am 1. Mai 1461. Zunächst wurde die Kirche durch den Pfarrer von Weilburg betreut, 1471 erfolgte aber die Unterstellung unter die Johanniter-Kommende aus Niederweisel bei Butzbach. Inzwischen bekam das Anwesen eine Erweiterung durch den Bau des Hauses für den Prior, eines Wirtschaftsgebäudes und einer Herberge für Jakobspilger. Ende 1482 erfolgte die Übereignung an die Johanniter-Kommende Wiesenfeld bei Frankenberg/Eder. 1489 brannte die Kirche nieder, das Marienbild blieb allerdings unversehrt. Die Kirche wurde wiederaufgebaut, dieses Mal noch prächtiger und mit fünf Altären versehen. Erst 1517 wurde der Bau vollendet. Mit dem Einzug der Reformation in der Grafschaft Weilburg wurden in der Kirche keine katholischen Gottesdienste mehr abgehalten und die Wallfahrtsstätte verwaiste allmählich. Graf Philipp III. zog schließlich 1538 den Landbesitz ein und ließ das ­Kircheninventar zugunsten der sich gerade im Bau befindlichen neuen Stadtkirche in Weilburg verkaufen. Einige Jahre gab es hier noch eine evangelische Gemeinde, die Nebengebäude verfielen jedoch im Laufe der Zeit. Schließlich verfügte der Landgraf um 1550 den Abriss der noch existierenden Kirche. Am vermuteten Standort des Altares wurde am 11. Juli 2009 ein Holzkreuz, das aus etwa 400 Jahre altem Eichenholz eines Weilburger Fachwerkhauses gefertigt und mit einem aus Tiroler Alpenstein versehenen Johanniter-Kreuz geschmückt ist, errichtet. Am 13. August 2011 wurde vor dem Kreuz ein Altar geweiht und eine neue Informationstafel aufgestellt.