Lahnstein: Josefskapelle
Ursprünglich hatte die in der ersten Hälfte des 18. Jh. im Stadtgebiet von Lahnstein errichtet, musste aber 1889 wegen umfangreicher Bauaktivitäten auf die Höhe verlegt werden. Auch der erste Standort war nicht von langer Dauer, da dort eine große Scheune gebaut werden sollte. 1998 gründete sich ein Förderverein zur Erhaltung und Renovierung der Kirchen und Kapellen der katholischen Pfarrgemeinde. 2001 und 2009 erfolgten Renovierungen, ebenso wie eine Neugestaltung der Außenanlage, in die biblische Pflanzen integriert wurden.
Auf einer Infotafel ist folgende Geschichte nachlesbar: während der Feldarbeit zog ein Unwetter auf und eine Bauernfamilie suchte Schutz in der benachbarten Scheune. Da das Wetter immer schlimmer wurde, forderte die Großmutter ihre Familie auf, Unterschlupf in der Kapelle zu suchen. Kurz darauf schlug der Blitz in der Scheune ein und diese brannte vollständig ab. Seit diesem Ereignis diente die Josefskapelle den einheimischen Bauern als Zuflucht vor Unwetter.
Lahnstein: Hospitalkapelle St. Jakobus
Die Geschichte der Lahnsteiner Jakobuskapelle ist eng mit dem städtischen Armenhospital verbunden, das wahrscheinlich noch vor der Verleihung der Stadtrechte an Nieder- und Oberlahnstein im Jahr 1324 gegründet wurde. Gleichwohl fand das Hospital erst in einer Urkunde vom 24. November 1330 über den Verkauf eines Weingartens in Kaub durch den „provisor hospitalis pauperum in Laynstein“ (Hospitalsverwalter) erstmals Erwähnung. Neben der Bereitstellung von Speisen, Unterkunft und Bekleidung für die Armen der Gemeinde und der Versorgung von Pflegebedürftigen und Kranken war die Beherbergung von durchreisenden Pilgern eine wesentliche Aufgabe.
Dem Hospital war bereits eine kleinere Vorgängerkapelle, deren Grundmauern sowie ein Pilgergrab bei Restaurierungsarbeiten Anfang 1982 entdeckt wurden, angegliedert. Im 14. Jh. wurde zunächst ein neuer Chor gebaut, der mit der alten Kapelle verbunden wurde. Die linke Hälfte des heutigen Kirchenschiffs war damals noch ein Teil des Hospitals und wurde um rund 4 m nach Norden versetzt, indem eine Mauer mitten durch das Hospital gezogen wurde, die zugleich die Südwand des Hospitals als auch die Nordwand der Kapelle darstellte. Im 18. Jh. nahm die Anzahl der Gäste rapide ab und es wurde täglich nur noch eine Messe gelesen.
Nachdem die Kapelle von Mainzer Husaren als Pferdestall genutzt und dann noch vor der napoleonischen Säkularisation verkauft worden war, diente sie in der Folge noch als Kaffeerösterei, Scheune, Waschküche, Autogarage, Schreinerei, Fotolabor und Gemüseladen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die letzten Reste des Hospitals abgerissen. 1981 kaufte die Stadt Lahnstein den Privateigentümern die Jakobuskapelle ab und begann umgehend mit Sanierungsarbeiten. Heute wird die Kapelle für Ausstellungen, Konzerte oder andere kulturelle Veranstaltungen genutzt. Am Namenstag des heiligen Jakobus wird am 25. Juli ein festlicher Gottesdienst gefeiert.
Am Zubringerweg zum Linksrheinischen Jakobsweg und zum Mosel-Camino befinden sich nachfolgende Kirchen:
Lahnstein: katholische Pfarrkirche St. Martin
Eine erste Vorgängerkirche wurde bereits 977 erwähnt, während die ältesten Teile der heutigen Kirche die romanischen Chorflankentürme aus dem Jahr 1190 sind. Diese waren Bestandteil einer spätromanischen Basilika, deren gotischer Chor mit zwei Kreuzgewölben 1332 durch einen neuen ersetzt wurde. Das Langhaus wurde von 1775-1777 in eine Saalkirche mit dem heutigen Mittelschiff umgebaut, 1895-1899 kamen die Seitenschiffe mit den Seitenchören hinzu. Zu dem sehenswerten Inventar gehören die neugotischen Altäre, die Stumm-Orgel von 1742 sowie die Figuren aus dem 15. und 17. Jh., die alle aus der früheren Prämonstratenserabtei Rommersdorf bei Neuwied entstammen.
Lahnstein: evangelische Kirche Oberlahnstein
Die evangelische Kirche steht in der Nordallee vor dem Bahnübergang und wurde 1872-1875, maßgeblich finanziert durch den Gustav-Adolf-Verein, errichtet. Die neoromanische Saalkirche hat einen gewölbten Chor und der Kirchturm oberhalb des Rundbogenportals ist mit einem Spitzhelm mit gotischer Bekrönung sowie gotischen Eckfialen versehen. Der Innenraum der Kirche ist mit einer dreiseitigen Empore sowie sehenswerten Glasfenstern mit biblischen Motiven ausgestattet. Eine Kuriosität ist die Darstellung der biblischen Geschichte des barmherzigen Samariters. Der aufmerksame Betrachter entdeckt schon bald, dass hier Motorräder und eine Unfallszene dargestellt sind.
Lahnstein: katholische Johanniskirche
Nachdem sich die Römer aus Germanien zurückzogen hatte, blieb in der Nähe der Lahnmündung ein seit dem 3. Jh. bestehender befestigter Wachturm zurück, der von fränkischen Adeligen zu einer Wohnburg umfunktioniert wurde. Zu dem Anwesen gehörte bereits eine kleine Kirche, die aus dem 9. Jh. stammte und deren Überbleibsel sich innerhalb der Fundamente der Johanniskirche befinden. Eine zweite Kirche entstand Mitte des 10. Jh., der nicht mit der Saalkirche verbundene Turm wurde bereits einige Zeit davor errichtet. Erst 1136 wurde der heutige Kirchenbau als spätromanische Emporenkirche fertiggestellt. Vergleiche mit danach entstandenen Kirchen wie z. B. in Güls oder Ems sind erlaubt – das Lahnsteiner Gotteshaus diente ihnen als Vorbild. Im ausgehenden 18. Jh. wüteten kaiserliche Truppen während Kämpfen mit Franzosen in der Kirche und hinterließen einen Trümmerhaufen. Sämtliches Holz der Stühle und der Kanzel sowie das der Dächer der Nachbargebäude wurde zum Heizen genutzt. Altäre und Taufstein wurden umgestürzt und die Orgel zerstört. Die Johanniskirche war danach eine Ruine und verfiel im Laufe der Zeit weiter. 1844 stürzte sogar der Nordturm ein.
Die sich in einem erbärmlichen Zustand befindliche Kirche wurde dennoch ab 1856 wiederaufgebaut. Dabei wurden allerdings Veränderungen vorgenommen, die erst bei späteren Renovierungen in den 40er- und 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts sowie zum Abschluss der letzten Aktion 2008 wieder beseitigt wurden. Heute erstrahlt die Kirche wieder in vollem Glanz und dürfte dem Bild aus der Erbauerzeit im 12. Jh. entsprechen.