Dausenau: evangelische Kirche St. Kastor
Da keine verlässlichen Unterlagen zur Baugeschichte der St.-Kastor-Kirche vorliegen, ergaben erst Untersuchungen der Jahresringe von Holzteilen des weitgehend noch original erhaltenen Dachstuhles der Kirche ein ungefähres Baujahr. Nach Auswertung der Proben stellte man fest, dass der Turm einer romanischen Kirche um das Jahr 1179 errichtet wurde, also deutlich vor der ersten urkundlichen Nennung von Dausenau im Jahr 1234. Diese Vorgängerkirche wurde auch bei Ausgrabungen 1991 durch die Freilegung von Mauerresten im Inneren bestätigt. Weiterhin wurden bei diesen Arbeiten Gräber gefunden, in denen auch Bruchstücke einer Jakobsmuschel zutage kamen. Die heutige frühgotische Hallenkirche ist gemäß den Untersuchungsergebnissen nach 1312 begonnen worden und wahrscheinlich 1319 fertiggestellt geworden. In diesem Jahr verlieh nämlich Graf Gerlach von Nassau-Idstein der Kirche sein Haus in Dausenau samt dem angrenzenden Garten für einen Jahreszins von 12 Denaren und 3 Hellern. In der entsprechenden Urkunde wurden zudem mit Maria, Maria Magdalena und Kastor gleich drei Patrone der Kirche benannt. Zu Beginn des 14. Jh. erfolgte die Trennung von der Mutterkirche in Ems und die Erhebung zur Pfarrkirche. 1538 wurde in Dausenau die Reformation eingeführt. Noch heute können Sie den um 1470 entstandenen Marienaltar sowie Wandmalereien aus dem 14.-16. Jh., u. a. mit einer Darstellung des Pilgerapostels Jakobus d. Ä., bestaunen.